Im Oktober 2020 hatte die Unternehmensgruppe DIRINGER & SCHEIDEL die Gewerbeimmobilie im Mannheimer Quadrat N7 gekauft. Galeria Kaufhof betrieb dort ein Warenhaus auf sechs Etagen. Die neue Immobilie befindet sich nicht nur in einer der bekanntesten Mannheimer Lagen, ihre Gebäudestruktur lässt zudem verschiedenste Nutzungen zu. Bauherr DIRINGER & SCHEIDEL und Planungspartner blocher partners haben heute das Projekt New 7 dem Gestaltungsbeirat der Stadt Mannheim vorgestellt. 

Wie sich baulich relevante Projekte in das Stadtbild einfügen, darüber wacht unter anderem der hochkarätig besetzte Gestaltungsbeirat der Stadt Mannheim. Er besteht aus einem unabhängigen Gremium, in das fünf renommierte Architekten berufen sind. Der Gestaltungsbeirat prüft und beurteilt die ihm vorgelegten Bauvorhaben im Hinblick auf ihre städtebauliche und architektonische Qualität und ihre Auswirkung auf das Stadt- und Landschaftsbild. Der Beirat setzt sich aktuell aus folgenden Personen zusammen: Ramona Buxbaum, Ina Laux, Axel Lohrer, Prof. Ludwig Wappner, Gerhard Wittfeld.

Mit blocher partners hat DIRINGER & SCHEIDEL eines der renommiertesten Architekturbüros Deutschlands beauftragt. Das von Dieter und Jutta Blocher gegründete Architekturbüro hat unter anderem zwei Parallelstraßen von N 7 entfernt für die Planung des Stadtquartiers Q 6 Q 7 viel Lob von Experten erhalten und zahlreiche neue Fans gewonnen. Vor dem Gestaltungsbeirat präsentiert wurde das Projekt New 7 von Bauherrenseite von Alexander Langendörfer, Geschäftsführer der DIRINGER & SCHEIDEL Städtebau GmbH, sowie von den Architekten und Mitgliedern der Geschäftsleitung von blocher partners, Benjamin Blocher und Wolfgang Mairinger.

Das Planungskonzept für New 7 sieht vor, dass aus Nachhaltigkeitsgründen zwei Untergeschosse und das Erdgeschoss bestehen bleiben. Die weiteren Geschosse werden dann in Hybridbauweise errichtet. Hinsichtlich des Nutzungskonzepts soll eine sogenannte Mixed-Use-Immobilie entstehen: Einzelhandelsflächen werden nur im Erdgeschoss eine Rolle spielen, den Großteil des Gebäudes wird Wohnraum einnehmen, gefolgt von Büro- und Praxisflächen. Damit verbunden wird die derzeit noch nahezu vollständig geschlossene Fassade in alle Richtungen geöffnet, um die umliegenden Straßen und vor allem den Hof zur Musikhochschule attraktiv zu gestalten. Ein Gartenbereich im Inneren mit zwei Lichthöfen und einem Kinderspielplatz bietet den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern grünen Lebensraum mitten in der Stadt.

Weil das bestehende Gebäude nicht vollständig abgerissen wird, kann die sogenannte Graue Energie – also jene Energie, die in Zusammenhang mit der Errichtung eines Gebäudes aufgewendet wird – maximal reduziert werden. Das Gebäude wird bis auf das erste Obergeschoss zurückgebaut. Die darauf folgenden Geschosse entstehen in einer leichten und nachhaltigen Holzhybridstruktur. Holz ist ein CO2-Speicher, durch die Hybridbauweise kann der CO2-Footprint des Gebäudes erheblich reduziert werden. Darüber hinaus verkürzt der maximale Vorfertigungsgrad der bei dieser Technik eingesetzten Baumodule die Bauzeit erheblich. Dies bedeutet weniger Lärmbelästigung für die Anwohnerinnen und Anwohner und eine erhöhte Effizienz am Bau. Auch die Gebäudetechnik entspricht zeitgemäßen Ansprüchen: Unter anderem wird der Strombedarf im Gebäudebetrieb aus einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach teilweise gedeckt. Mit dieser und weiteren Maßnahmen wird der BEG-40-Standard erreicht. 

Dach-, Fassaden- und Innenhofbegrünung leisten einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas allgemein und insbesondere des Mikroklimas im Straßenraum und Innenhofbereich des neuen Projekts. Außerdem wird das Retentionsdach zur Regenwasserspeicherung genutzt. Architekt Benjamin Blocher fasst das Konzept für New 7 folgendermaßen zusammen: „Eine zeitgemäße Antwort auf die Veränderungen der innerstädtischen Strukturen. New 7 zeigt wie groß das Potenzial ist, Städte wie Mannheim auf die Bedürfnisse der Menschen im 21. Jahrhundert auszurichten und dabei zur Ökologie und Co2-Neutralität hin zu entwickeln.“ 

Das Fassadenkonzept ist eine Kombination aus Textilbetonsockel und aufgestockter Holzfassade mit drei begrünten Gebäudeeinschnitten. Die aufwändige und ökologisch wertvolle Fassadenbegrünung wird an einem Edelstahlnetz verankert. So entstehen vertikale, hängende Grünflächen. Der Gestaltungsbeirat hat dem Entwurf weitgehend zugestimmt.

 Alexander Langendörfer: „Wir freuen uns, dass unser Projekt New 7 weitgehend auf Zustimmung gestoßen ist – insbesondere, dass New 7 aus Sicht des Gestaltungsbeirats ein positives Beispiel für eine gelungene Transformation von Kaufhaus zu einer Mixed-Use-Immobilie darstellt und als guter Impuls für künftige innerstädtische Entwicklungen betrachtet wird. Die weiteren Empfehlungen des Gremiums für unser Projekt nehmen wir natürlich gerne auf und werden uns mit ihnen in den kommenden Wochen auseinandersetzen.“ 
Vorbehaltlich der Erteilung der notwendigen Genehmigungen, wird der Bau bis Mitte 2024 fertiggestellt sein.
 

In der Anlage finden Sie die von tower media in unserem Auftrag erstellte Pressemitteilung als pdf-Dokument.