Ehemaliges Kaufhaus in N7: Selektiver Rückbau beginnt
Luftaufnahme des Gebäudes N7 in Mannheim. ©DIRINGER & SCHEIDEL Unternehmensgruppe
Um Anwohner und vor allem die direkten Nachbarn möglichst vor Staub- und Lärmbelastungen zu schützen, kommt modernstes Gerät zum Einsatz. Beauftragt ist damit das Weinheimer Spezial-Unternehmen Indurec, das auch im Quadrat Q7 von Q 6 Q 7 und im Kepler-Quartier wesentlich am selektiven Rückbau der Altgebäude beteiligt war. „Ein Totalabbruch wäre wahrscheinlich schneller und einfacher zu erledigen gewesen“, erläutert Heinz Scheidel, geschäftsführender Gesellschafter der DIRINGER & SCHEIDEL Unternehmensgruppe: „Aus Gründen der Nachhaltigkeit haben wir uns jedoch entschlossen, die unteren Geschosse zu erhalten. Zudem planen wir, die neuen Gebäudeteile in sogenannter Hybridbauweise zu errichten.“ Wie die Planungen im Detail aussehen, soll sich bis Ende des Monats klären.
Mit der grundlegenden Neugestaltung von N7 wurde blocher partners aus Stuttgart und Mannheim beauftragt. Das von Dieter und Jutta Blocher gegründete Architekturbüro ist eines der renommiertesten in Deutschland und hat unter anderem zwei Parallelstraßen von N7 entfernt mit der Realisierung des Stadtquartiers Q 6 Q 7 viel Lob von Experten erhalten und zahlreiche neue Fans gewonnen. Heinz Scheidel: „N7 befindet sich nicht nur in einer der bekanntesten Mannheimer Lagen, die Gebäudestruktur macht zudem zu einem großen Teil viele Nutzungen möglich. Vom Architekten sind deshalb ein hohes Maß an Kreativität, aber natürlich auch Solidität in der Planung und Ausführung gefragt. Deshalb haben wir uns gerne für Dieter Blocher und sein Team entschieden, mit dem wir schon in Q 6 Q 7 so erfolgreich zusammengearbeitet haben.“
Ebenso erfolgreich war in Q 6 Q 7 und später im Kepler-Quartier auch die Zusammenarbeit mit der Weinheimer Rückbau- und Demontage-Firma Indurec, weshalb das Spezial-Unternehmen nun auch in N7 wieder zum Einsatz kommt. Indurec-Geschäftsführer Thomas Lück erläutert, wie der Rückbau in N7 ablaufen wird: „Aktuell läuft noch die Entkernung des Gebäudes. Seit September haben wir etwa Wand-, Deckenverkleidungen und Bodenbeläge entfernt. Zudem werden jetzt Heizungs- und Lüftungstechnik ausgebaut, die Dachabdichtung beseitigt und auf dem Flachdach kleinere Aufbauten entfernt. Das Abbruchmaterial aus dem Inneren des Gebäudes wird im Wesentlichen über die ehemaligen innenliegenden Fahrstuhlschächte nach unten verbracht. Dabei dient das Gebäude selbst als Lärmschutz.“
An drei Seiten von N7 wird ein Gerüst gestellt, das einerseits den Bauarbeitern ermöglicht, Fassadenelemente zu entfernen, andererseits aber auch als Lärm- und vor allem Staubschutz dient, wenn dann die einzelnen Geschosse abgetragen werden. Begonnen wird auf der Rückseite des Gebäudes, als letztes wird das Gerüst in der Kunststraße gestellt. Der konstruktive Rückbau beginnt im Januar. Bis im Sommer 2022 soll ungefähr pro Monat ein Geschoss abgetragen werden. Über die gesamte Rückbau-Phase kommt nur Kleingerät zum Einsatz, etwa Abbruchroboter. Diese sind klein, leicht, leistungsstark und die meisten mit elektrischem Antrieb ausgestattet und deshalb zeitgemäß emissions- und immissionsarm.
Für den Abtransport des durch den Rückbau entstehenden Abbruchmaterials hat DIRINGER & SCHEIDEL ein Konzept erstellt, das den Verkehr auf der Kunststraße möglichst wenig belastet, indem sich zu- und abfahrende Lkw problemlos aus dem laufenden Verkehr aus- und wieder einfädeln können. Drei Bäume, die sich derzeit auf der zwingend benötigten Logistikfläche befinden, müssen nach sorgfältiger Prüfung aller Optionen vorübergehend weichen. Die Fällgenehmigung wurde deshalb erteilt – jedoch mit Auflagen, denen Diringer & Scheidel selbstverständlich nachkommen wird. Insgesamt werden nach Abschluss der Baumaßnahme fünf neue Bäume in der jetzigen Wachstumsgröße ersatzweise gepflanzt.
Alexander Langendörfer, Geschäftsführer der verantwortlichen D&S-Tochterfirma DIRINGER & SCHEIDEL Städtebau GmbH erläutert: „Sämtliche Geschosse über dem EG werden abgetragen. Die Qualität von Mauerwerken und Fundament der unteren Geschosse haben wir intensiv überprüft: Sie lassen sich gut in die künftige Architektur integrieren.“
„Auf der gesamten Wegstrecke der Bauarbeiten ist uns Transparenz gegenüber unseren Nachbarinnen und Nachbarn in der City sehr wichtig“, betont Heinz Scheidel. „Als Traditions- und Familienunternehmen aus der Metropolregion Rhein-Neckar ist uns das kooperative Miteinander stets ein besonderes Anliegen, gerade auch in Innenstadtlagen wie der Mannheimer City“, so Scheidel. „Aus diesem Grund werden wir auch die Bauarbeiten an den Adventssamstagen ruhen lassen.“
In der Anlage finden Sie die von tower media in unserem Auftrag erstellte Pressemitteilung als pdf-Dokument.